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Wie entwickelt man ein Chakra?

  • Autorenbild: Melanie Berger
    Melanie Berger
  • 18. Juli 2022
  • 6 Min. Lesezeit

Zunächst erscheint es für eine erste Orientierung günstig, den Begriff des Chakra in eine erste Aufschlüsselung zu führen:

Ein Chakra ist ein sogenanntes "feinstoffliches" Energiezentrum. Feinstofflich deshalb, weil es mit den herkömmlichen Augen nicht sichtbar ist. Zur Erkenntnis und Wahrnehmung eines Chakra bedarf es einer spezifischen Bewusstseinsaktivität. An der Zahl sind es sieben, die jeweils mit der Entwicklung von unterschiedlichen seelischen Eigenschaften und Qualitäten einhergehen. Sechs hiervon sind entlang der Wirbelsäule des Menschen angelegt, das 7. Chakra, das Kronenchakra, befindet sich oberhalb des Hauptes. Jedes Chakra ist einem der sieben Hauptplaneten zugeordnet und steht somit in einem kosmologischen Zusammenhang.


Skizze zur Übersicht:


Aber wie entwickelt sich nun ein Chakra? Wenn man den Begriff einmal bei Google eingibt erscheinen verschiedentliche Anregungen, dass ein Chakra durch gezielte Aufmerksamkeit auf die jeweilige Körperstelle geöffnet werden könne, oder spezifische Körperübungen die Anregung des Chakra fördere.


Nach meiner Erfahrung kann ich bestätigen, dass sich die Grundempfindung eines Chakra, wie es bspw. beim Herzchakra mit einer Art inneren Ruhe und Ausgeglichenheit, wie ein Mittenerleben bei gleichzeitiger natürlicher Offenheit für die Umgebung, bspw. durch Yogastellungen erleben und nachempfinden lässt. Oder auch durch spezifische mentale Übungen kann sich eine Ordnung und Ruhe einstellen, die die Empfindung dieses Chakra näherbringen können.


Ist es aber bereits entwickelt, wenn sich die Grundempfindung eines Chakra über die getätigte Körperarbeit erleben lässt? Kann ein Chakra, wie es häufig dargestellt wird, durch Handauflegen oder andere technische Maßnahmen geöffnet und wieder geschlossen werden? An dieser Stelle möchte ich zur Veranschaulichung ein einfaches Beispiel benennen: ein Fenster kann geschlossen und wieder geöffnet werden. Allerdings nur dann, wenn ein Fenster tatsächlich auch vorhanden ist. Ist man in einem Raum ohne Fenster, kann auch keines geöffnet werden. So müsste es sich auch mit einem Chakra verhalten. Mit Öffnen und Schließen scheint es nicht getan zu sein. An dieser Stelle möchte ich jedoch nicht ausschließen oder absprechen, dass es sicher Menschen mit besonderen Fähigkeiten gibt, die von Außen Wirkungen auf ein Chakra ausüben können und dieses wie stimuliert wird. Allerdings war hier in diesem Kontext die Frage nach der "Entwicklung" eines Chakras gestellt. Eine praktische Anwendung von außen würde diesem Wort meines Erachtens nicht wirklich gerecht werden.


Zur Definition des Begriffes Entwicklung erscheint bei der Internetrecherche folgendes: „Unter Entwicklung versteht man im Allgemeinen einen Prozess der Entstehung, der Veränderung bzw. des Vergehens, wobei drei Prinzipien zu Grunde liegen: das Prinzip des Wachstums, das Prinzip der Reifung und das Prinzip des Lernens“.


Wenn man dies nun auf die Entwicklung eines Chakra bezieht, bedarf es demnach einer spezifischen Aktivität des Menschen.


Im Folgenden möchte ich nun anhand des Vishuddha-Chakra, des sogenannten 5. Zentrums, welches nach Angabe des Geistforschers und Yogalehrers Heinz Grill gerade für unsere jetzige Zeit zur Entwicklung ansteht, aufzeigen, wie man dieses entwickeln kann.


Dieses Zentrum entwickelt sich bspw. dann in ersten Zügen, wenn der Mensch lernt, über eine etwas längere Dauer das Bewusstsein aktiv, aufmerksam und beobachtend zu einem gewählten Objekt im Außen auszurichten. In der Folge kann eine Vorstellung zum gewählten Objekt kreiert werden und so in die Wahrnehmung gelangen. Zur Orientierung und geeigneten Vorstellungsbildung über ein Objekt kann ich spirituelle Schriften empfehlen, unter Anderem von Heinz Grill, Rudolf Steiner, Swami Sivananda, Sri Aurobindo oder die Bhagavad Gita uvm. Der Mensch schult sich hier, dass er außerhalb der eigenen Körperregion (das Wort vorstellen kommt von: etwas vor sich hinstellen. Exakter: vor die Seele stellen) eine Vorstellung bilden kann. Beispielsweise könnte man sich recht unkompliziert ein Bild einer Yogastellung vornehmen und dieses aufmerksam mit einer bestimmten Fragenstellung, je nachdem was man erforschen möchte, betrachten. Man hält die Konzentration auf diese asana und schaue sie interessiert und unvoreingenommen mit der Fragestellung an ohne sogleich, und das ist die Herausforderung, eine Antwort aus der evtl. schon eigenen Erfahrung heraus zu finden. Die Antwort, die oft recht schnellfertig und wie von selber aus dem bereits gelernten hervortritt, wird zunächst wie zurückgehalten. Es geht um die Betrachtung und Vorstellungsbildung wo sich der Übende sehr aufmerksam dem Objekt hinwendet und weniger darum, sogleich eine Antwort zu erhalten. Nach einer gewissen Zeit, spricht sich das Objekt aus sich selbst heraus aus. Dieser Vorgang könnte eine bis mehrere Minuten in Anspruch nehmen. Dann wende man den Blick ab und beginne sich die Yogastellung eigenständig vorzustellen zusammen mit der Forschungsfrage. Nun ist hierauf zu achten, dass die asana nicht vor dem Auge mehr aus einer Erinnerung heraus erscheint. Man bildet sich eine Vorstellung in genau bemessenem Maße, wie die asana ausgesehen hat. Nun kann es sein, dass dies zunächst noch gar nicht so recht gelingen mag und man feststellt, dass man die Stellung doch nicht so recht betrachtet hat. Wiederhole dann einfach den Vorgang und beginne von Neuem.


Genau diese Tätigkeit, etwas im Außen ohne Wertung aufmerksam zu betrachten und zu beobachten stellt eine erste Entwicklungsmöglichkeit dar. Sich eine Vorstellung über etwas zu bilden ist eine Weitere. Allerdings ist recht allgemein mit Vorstellungsbildung nicht gemeint, dass man beginnt zu phantasieren, sondern man könnte sich bspw. auch einmal ein Gespräch „vordenken“ und sich vorstellen, WIE die Begegnung sein soll. Hierbei sollte es sich um logisch nachvollziehbare Vorstellungsbilder handeln.


Recht schnell merkt man nun, dass die Entwicklung eines Chakras spezifische aktive Bewusstseinsprozesse voraussetzt und eine regelrechte Arbeit darstellt. Es sind spezifische Eigenschaften und Fähigkeiten, je nach Chakra, zu erlernen und heranzubilden. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass die Entwicklung eines Chakra eine regelrechte Charakterschulung darstellt und auch eine Opferleistung beinhaltet. Jede aktive Bewusstseinstätigkeit fordert in gewisser Weise eine Opferleistung von dem Übenden. Einfacher ist es ein Fenster zu öffnen und zu schließen. Jedoch vorher ein Fenster mit einer geeigneten Idee, wie der Raum werden soll, einen Raum einzubauen um dieses in der Folge öffnen und schließen zu können, erscheint anders.


In dem Buch „Die 7 Lebensjahrsiebte und die 7 Chakren“ von Heinz Grill befinden sich weitere Anregungen und Erklärungen, wie man ein Chakra entwickelt. Unter anderem werden hier auch Ausführungen von Rudolf Steiner aus der Literatur „Einige Wirkungen der Einweihung“, die zur Entwicklung des Vishuddha Chakra führen, wie folgt benannt:


1. Die Bildung von richtigen Vorstellungen zur Selbsterziehung – Vorstellungen sollen nicht durch Zufall entstehen, sondern durch bewusste Auseinandersetzung, und sie sollten über alle Erscheinungen eigenständig getätigt werden.

2. Die Entwicklung von Entscheidungen durch eine reifliche und seriöse Auseinandersetzung

3. Die Formulierung aller Worte muss dem Bewusstsein unterworfen werden und leichtfertige Unterhaltungen sollen gemieden werden

4. Die sorgfältige Abstimmung aller Handlungen in logischer Übereinstimmung oder Verantwortung mit der Außenwelt

5. Das eigenständige Führen der Entwicklung durch klare Beobachtungen, sowohl für die Welt als auch für die geistige Notwendigkeit

6. Das Erstreben von immer größerer und weiterer Vollkommenheit auf verschiedenen Gebieten

7. Das Lernen sollte nicht nur in der Schule, sondern in jeder Lebenssituation geschehen

8. Die Selbstreflexion gegenüber den Pflichten, Notwendigkeiten und Regeln.


Wer diese Punkte nun genau studiert wird sicherlich zu dem Ergebnis gelangen, dass die Entwicklung eines Chakra ein großes Arbeitsfeld umfasst, das mit persönlichen Veränderungen einhergeht und die einer stetigen Auseinandersetzung und Übung unterliegen.


Ob ein Chakra bei einem anderen Menschen in ersten Zügen bereits entwickelt ist, lässt sich über eine Anschauungsbildung wahrnehmen. Auf das Vishuddha Chakra bezogen könnte für die Übungspraxis folgende Fragestellungen wertvoll sein: Hat mein Gegenüber eine Außenwahrnehmung? Gelingt es ihm ein objektives Urteil über eine Sache zu fällen? Stehen seine Aussagen in einem logischen Zusammenhang? An dieser Stelle sind der Phantasie, wenn sie in Verbindung zum jeweilig zu erforschenden Chakra steht, keine Grenzen gesetzt. Auf dieser Grundlage lassen sich weitere Kriterien entwickeln.


Fazit

Gerade für unsere heutige Zeit erachte ich es als etwas sehr wichtiges, ein objektives, der Sache entsprechendes Urteil über gehörte Worte, zu Personen, Naturerscheinungen und spirituelle Gedanken zu fällen. Dies gelingt durch eine geeignete Fragestellung die in einem logischen Zusammenhang zum jeweiligen Thema steht und wodurch sich in der Folge eine Anschauungsbildung entwickelt und hieraus eine Empfindung entfaltet. Auf die Medien bezogen könnte man bspw., um den Wahrheitsgehalt zu prüfen, fragen, ob das gesprochene in einem logischen Zusammenhang zu den eingeblendeten Bildern steht, wie der Sprecher der Worte wirkt, ob die verwendeten Adjektive zum eigentlichen Thema stimmig und passend sind usw. Die Werbung gaukelt dem Menschen sehr häufig vor, dass ein Produkt unverzichtbar für die Gesundheit sei, dabei käme man zu einem anderen Ergebnis, wenn man die Zutatenliste lesen würde. Eine Zigarettenwerbung aus den 90ern vermittelte den Zuschauern bspw. eine Gefühl von Freiheit und Weite, dabei handelt es sich beim Zigarettenkonsum um eine starke Abhängigkeit und sicher nicht um Freiheit. Auch politische Themen könnten unter solchen Aspekten zu einer Prüfung gelangen, und der Mensch wäre dann weniger suggestiven, und damit krankmachenden Einflüssen unterworfen.


Quellenangaben:

„Die Seelendimension des Yoga“ von Heinz Grill

„Die 7 Lebensjahrsiebte und die 7 Chakren“ von Heinz Grill

Internetrecherche google

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